Zu einem Großeinsatz für Feuerwehren, Rettungsdienst und Polizei kam es gestern Abend ab 17.40 Uhr in Lahnstein. Die Lahnsteiner Feuerwehr wurde zu einer „Rauchentwicklung“ bei Zschimmer & Schwarz, einem Industriebetrieb in dem unterschiedlichste chemische Stoffe verarbeitet werden, alarmiert. Die Werkfeuerwehr befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Einsatz.

Wenig später wurde Vollalarm für beide Lahnsteiner Wachen, später auch für zusätzliche Einheiten aus dem gesamten Rhein-Lahn-Kreis die Berufsfeuerwehr sowie Freiwilliger Feuerwehreinheiten aus Koblenz ausgelöst, da vor Ort eine „starke Rauchentwicklung aufgrund einer chemischen Reaktion“ bestätigt wurde. In einem kurzen Telefongespräch erläuterte Wehrleiter Jamie Cachola, dass „zur Niederschlagung der Rauchentwicklung nach einer chemischen Reaktion Wasser auf und über eine Produktionshalle aufgebracht werde.“ Umfangreiche Messungen liefen zu diesem Zeitpunkt und bestätigten, dass es nach einer anfänglichen Geruchsentwicklung keine Belastungen über das Firmengelände hinaus gebe. Trotzdem wurden zahlreiche Einheiten nachalarmiert und eine Warnung wegen einer „technischen Störung“ über Nina und Katwarn ausgelöst.

Sehr schnell informierte dann aber auch eine Unternehmenssprecherin vor dem Firmengelände über aktuelle Erkenntnisse: eine Zuckerlösung, die für ein Produkt der Keramikindustrie hergestellt wird, sei überhitzt, dadurch sei es zu einer kurzfristigen Geruchsentwicklung und dem Rauch gekommen, erläuterte Hedwig Blomeier im persönlichen Gespräch mit 56aktuell. Ebenso schnell folgen auch zwei schriftliche Presseinformationen.

„Auf dem Werksgelände von Zschimmer & Schwarz kam es gestern um 17.40 Uhr aus bisher unbekannter Ursache zu einer Rauchentwicklung im Produktionsbereich während der Herstellung eines Hilfsstoffs für die Keramikindustrie. Die Werkfeuerwehr von Zschimmer & Schwarz sowie weitere Einsatzkräfte sind vor Ort. Sie erhalten weitere Informationen, sobald neue Erkenntnisse vorliegen“, heißt es in der ersten Meldung um 18.52 Uhr mit Informationsstand von 18.30 Uhr.

Bereits um 20.57 Uhr folgt dann die Ergänzung: „Bei der Neutralisation einer Zuckersiruplösung in einem Rührkessel kam es zu einer Temperaturerhöhung mit anschließender Rauchentwicklung und infolgedessen zu einer kurzzeitigen lokalen Geruchswahrnehmung. Die Werkfeuerwehr von Zschimmer & Schwarz sowie weitere Einsatzkräfte waren umgehend vor Ort und konnten den entstandenen Rauch niederschlagen. Inzwischen hat sich die Temperatur im Kessel abgekühlt, die Rauchentwicklung ist vollständig gestoppt und der Zuckersirup ist verfestigt. „Gemäß externem Notfallplan rückten die Einsatzkräfte vorsorglich zu Zschimmer & Schwarz aus und ergänzten die Aktivitäten der Werkfeuerwehr. Die Gesamtheit der Maßnahmen und die reibungslosen Abläufe zeigen, dass unsere Sicherheitsmaßnahmen schnell greifen,“ betont Wolfgang Böhm, Technischer Geschäftsführer von Zschimmer & Schwarz. „Wir danken den Einsatzkräften für ihr schnelles und professionelles Handeln.“

Dem schließt sich 56aktuell gerne an und dankt ausdrücklich der Unternehmenskommunikation von Zschimmer & Schwarz für die zeitnahe, persönliche und umfassende Information beim Einsatz gestern Abend. Aus Lahnstein war gegen 21.15 Uhr zu vernehmen, dass zahlreiche Feuerwehreinheiten bereits den Einsatz beenden konnten, bzw. dieses offenbar gerade tun.

(Q: 56aktuell.de, red)