Der römische Gott der Felder und des Waldes, Picus, war Namensgeber für die Übung, die alle Feuerwehreinheiten der Verbandsgemeinde Weißenthurm gemeinsam durchführten. Simuliert wurde dabei ein Waldbrand im Bereich kurz vor der alten Baum-Allee zum Karmelenberg in Bassenheim.
Zu Beginn der Übung standen für die Besatzung des Einsatzleitwagens der Ausbau und Betrieb eines Bereitstellungsraumes zur Aufnahme und Führung mehrerer Löschzüge am Schulzentrum Mülheim-Kärlich im Mittelpunkt. Ziel war hierbei das Einüben wesentlicher Abläufe für die geordnete Führung von Feuerwehrkräften aus unterschiedlichen Einheiten und deren Zusammenfassung zu neuen, eigenständigen Kontingenten für die anstehende Übungslage im zweiten Teil der Übung.
Während die Einsatzkräfte im Bereitstellungsraum ein gemeinsames Frühstück zu sich nehmen konnten, wurde den Führungskräften im Rahmen einer Übungsbesprechung das Szenario der Übung vorgestellt und der weitere Tagesverlauf besprochen.
Gegen kurz nach 9 Uhr wurden dann die ersten Kräfte der Einheit Bassenheim durch die Leitung des Bereitstellungsraumes zu einem Brandereignis im Bassenheimer Wald oberhalb der Keltenhütte alarmiert. Bereits bei Eintreffen stellte sich das zunächst als recht klein gemeldete Feuer als ein rasch größer werdender Waldbrand heraus. Dies führte dann zur Alarmierung weiterer Löschzüge.
Vor Ort wurde die Einsatzlage zur Bearbeitung in mehrere Abschnitte untergliedert. Bei der simulierten Brandbekämpfung kamen dabei erstmals die beiden neu vorgehaltenen Waldbrandsätze zum Einsatz, mit welchen die Brandbekämpfung jeweils auf einer Länge von mehreren hundert Metern vorgenommen werden kann. In einem weiteren Abschnitt wurde Löschwasser im sogenannten Pendelverkehr von Entnahmestellen am örtlichen Hydrantennetz durch mehrere Tanklöschfahrzeuge und das Wechselladerfahrzeug mit einem Abrollbehälter Tank, welcher über ein Fassungsvermögen von 10.000 Litern verfügt, direkt zur Brandstelle befördert.
Parallel hierzu haben weitere Einsatzkräfte eine Schlauchleitung zur Löschwasserbeförderung über die Länge von gut 1km durch den Wald zur Brandstelle verlegt. Hierbei galt es einen recht ordentlichen Höhenunterschied zu überwinden, weshalb gleich mehrere Pumpen in Reihe geschaltet werden mussten.
Der Betrieb einer Vielzahl von Einsatzfahrzeugen und Pumpen machte neben der Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken auch die mobile Versorgung mit Treibstoffen erforderlich. Nach dem Abschluss der Übung wurden die Teilnehmer durch die Kräfte der SEG-V des DRK Athens mit einem sehr guten Mittagessen verpflegt und aus der Übung entlassen. „Die Übung hat gezeigt, dass die Kräfte der VG-Feuerwehr ihren Ausbildungsstand im Bereich der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung stetig weiter verbessern und im Zusammenspiel mit der vorgehaltenen, notwendigen Sonderausstattung einen schnellen Einsatzerfolg erzielen können“, so das Fazit des stellvertretenden Wehrleiters Marco Ihrlich.
Die vergangenen Sommer haben gezeigt, dass die Feuerwehr vermehrt mit naturbedingten Einsatzlagen, wie Waldbränden oder Starkregen-Ereignissen konfrontiert wird. Diesen nicht ganz neuen, aber stark vermehrt und verstärkt auftretenden Risiken, begegnet die VG-Feuerwehr einerseits durch eine intensivierte Ausbildung in diesen Bereichen. Andererseits wird die hierfür erforderliche Technik stetig weiter verbessert und angepasst.
„Picus 23 hat bestätigt, dass unsere motivierten und gut ausgebildeten Einsatzkräfte mit der erforderlichen technischen Unterstützung gut gerüstet sind, um sich den Herausforderungen eines Waldbrandereignisses stellen zu können“, schlussfolgerte Thomas Przybylla, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm.
Insgesamt waren über 100 Feuerwehrleute bei dem Übungseinsatz beteiligt.
(PM VG Weißenthurm)