Die warmen Monate stehen vor der Tür, und mit ihnen steigt die Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden. Durch die anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen rechnet die Feuerwehr schon jetzt mit mehr Einsätzen als üblich. Deshalb ruft sie die Bevölkerung zu besonderer Aufmerksamkeit auf – und macht auf eine Maßnahme aufmerksam, die viele gar nicht kennen: das gezielte Auslegen von rot-weißen Leitkegeln, den sogenannten Pylonen.
„Diese Kegel sind für uns viel mehr als nur Absperrmaterial“, erklärt Luca Weilberg, Feuerwehrmann und Redakteur. „Wir nutzen sie, um unseren Einsatzkräften den Weg zu zeigen – besonders dort, wo es keine Straßenschilder oder Hausnummern gibt.“
Die Methode ist einfach und wirkungsvoll. Die Kegel werden entlang von Waldwegen oder in unübersichtlichem Gelände so platziert, dass ihre Spitze genau in die Richtung zeigt, in der sich der Brandherd oder die Einsatzleitung befindet. Das hat sich nicht nur bei Bränden bewährt, sondern auch bei Suchaktionen oder Unfällen in schwer zugänglichem Gelände.
Was viele nicht wissen: Ein absichtlich umgelegter Kegel ist für die Einsatzkräfte ein wichtiger Wegweiser. „Wenn jemand ihn aufrichtet, selbst wenn es gut gemeint ist, kann das unsere Orientierung massiv stören“, sagt Weilberg. „Im schlimmsten Fall verpasst ein Einsatzfahrzeug die entscheidende Abzweigung.“

Ein umgelegter Pylon auf einem Waldweg: Für die Feuerwehr ein wichtiger Wegweiser – bitte nicht aufrichten!
Gerade in Gebieten mit schlechtem GPS-Empfang sind diese Kegel oft die einzige sichere Navigationshilfe. „Wenn du mit Blaulicht durch einen engen Waldweg fährst, zählt jede Sekunde. Dann verlässt du dich komplett auf die Kegel – sie zeigen dir, wohin du musst.“
Die Feuerwehr bittet daher dringend, sich im Ernstfall nicht einzumischen. Wer in der Nähe eines Einsatzes ist oder Feuerwehrspuren entdeckt, sollte Abstand halten und die Kegel weder aufrichten noch entfernen.
„Wir wissen, dass viele Menschen helfen wollen – und das ist auch gut so“, betont Weilberg. „Aber manchmal bedeutet Helfen eben auch, etwas bewusst nicht zu tun. Ein scheinbar umgekippter Kegel liegt vielleicht ganz gezielt so.“
Mit Blick auf die bevorstehende Trockenzeit appelliert die Feuerwehr an Achtsamkeit, Rücksicht und Vertrauen in die Einsatzkräfte.
„Lassen Sie die Pylonen bitte so liegen, wie sie sind. Damit helfen Sie uns am meisten“, sagt Weilberg. „Und wenn Sie wirklich unterstützen möchten: Halten Sie Waldwege frei, melden Sie Rauch frühzeitig und verzichten Sie auf offenes Feuer in der Natur.“
(LW)