Kommt es auf der Autobahn zu einem Unfall, zählt jede Minute. Doch immer wieder verlieren Einsatzkräfte wertvolle Zeit, weil keine Rettungsgasse gebildet wird. Unser Redakteur und Feuerwehrmann Luca Weilberg warnt: „Die Rettungsgasse rettet Leben – und ihre Nichtbildung kann eine Straftat sein.“

Immer wieder dasselbe Bild: Der Verkehr steht, aber niemand macht Platz. „Die Leute denken, wir kommen schon irgendwie durch. Aber wenn wir mit einem 18-Tonnen-Löschfahrzeug auf der linken Spur stehen und keiner zur Seite fährt, geht gar nichts mehr.“

So wird’s richtig gemacht

So bildet man eine Rettungsgasse richtig / Überlebenswichtig: Rettungsgasse bilden / ADAC: Bei Nicht-Beachten drohen hohe Strafen

Die Regel ist klar: Sobald der Verkehr langsamer wird oder stockt – nicht erst im Stau – muss die Rettungsgasse gebildet werden. „Wer links fährt, fährt nach links. Alle anderen fahren nach rechts. Punkt. Das ist gesetzlich vorgeschrieben.“

Wer das missachtet, riskiert mehr als nur ein Bußgeld. Es drohen mindestens 200 Euro Strafe, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot. Bei schwerwiegenden Fällen kann sogar eine Anzeige wegen Nötigung oder unterlassener Hilfeleistung folgen.

„Wenn jemand stirbt, weil wir nicht rechtzeitig durchkommen, ist das kein Kavaliersdelikt.“

Gefährliches Fehlverhalten

Ein wachsendes Problem: Autofahrer, die sich durch die Rettungsgasse drängeln. „Da fahren Leute hinter dem Notarzt her, als hätten sie einen Freifahrtschein – und bringen damit sich und andere in Gefahr.“ Auch das Ausweichen auf den Standstreifen bringt selten etwas. „Der ist keine Ausweichfläche – außer die Polizei ordnet es ausdrücklich an oder es gibt gar keine andere Möglichkeit.“

Ein Appell mit Nachdruck

„Niemand erwartet, dass Autofahrer perfekte Retter sind. Aber jeder sollte die Grundlagen beherrschen – und eine davon ist die Rettungsgasse“, betont unser Redakteur.

Wer sie frühzeitig bildet, hilft entscheidend mit. „Bitte denkt daran, wenn der Verkehr stockt – bildet die Rettungsgasse sofort. Nicht erst, wenn wir im Rückspiegel auftauchen.“

(LW)

Bildquelle: ADAC