Auf dem Parkplatz am Hallenbad Aquafit in Dierdorf hatten sich am Samstag, dem 15. Juni 19 Feuerwehrfahrzeuge des Gefahrstoffzuges des Landkreises Neuwied und der Einheiten aus der Stadt Neuwied und den Verbandsgemeinden Asbach, Dierdorf und Unkel eingefunden.
Das vorgegebene Übungsthema war ein angenommener Austritt von Chlorgas. Hier hieß es durch geeignete Maßnahmen das Verströmen des Gases zu unterbinden. In den Betriebsräumen im Kellergeschoss des Hallenbades mussten Behältnisse mit Gefahrenstoffen geborgen werden, aus denen Flüssigkeiten ausgetreten waren. Diese Flüssigkeiten galt es nach der Bergung in sichere Behältnisse umzufüllen. Diese Arbeiten erforderten für die Einsatzkräfte das Tragen von Chemikalienschutzanzüge inklusive Atemschutzausrüstung. Es sind umfangreiche Vorbereitungen zu treffen, ehe die Einsatzkräfte in den Gefahrenbereich gehen können. So muss zum Beispiel eine Dekontaminations-Station aufgebaut werden, in der die Kräfte nach dem Einsatz wieder gereinigt werden, ehe der Chemikalienschutzanzug abgelegt werden kann. Eine wichtige Aufgabe ist herbei die Kontrolle der verbleibenden Zeit für der Sauerstoff-Versorgung für die Atemschutzgeräteträger.
Weitere Einsatzkräfte waren damit beschäftigt, für entsprechende Absperrungen zu sorgen und Gefahren- und Warnbereiche festzulegen. Es musste eine Wasserversorgung aufgebaut werden, um gegebenenfalls austretende giftige Dämpfe mit einem Wassernebel niederschlagen oder begrenzen zu können. Während der gesamten Übung wurden regelmäßig verschiedene Messungen durchgeführt, um bei erhöhten Werten sofort reagieren zu können.
Die Leitung des Einsatzes lag beim Wehrleiter der VG Dierdorf, Andreas Schmidt, der auch gleichzeitig stellvertretender Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises ist. Landrat Achim Hallerbach und der Dierdorfer Verbandsbürgermeister Manuel Seiler waren vor Ort, um sich ein Bild von der Übung zu machen. Seiler meinte: „Es ist gut zu wissen, dass unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer regelmäßig den Ernstfall üben, um entsprechend gewappnet zu sein. „Landrat Hallerbach zeigte sich zufrieden, dass die Zusammenarbeit der einzelnen Einheiten so reibungslos klappte. Dies war eines der Übungsziele.
Während der gesamten Übung sorgten vier Einsatzkräfte des DRK-Ortsvereins Dierdorf für die Sicherheit der rund 70 Feuerwehrleute. Zum Glück brauchten die Sanitäter nicht einzugreifen.
Beim Schlussresümee im Feuerwehrgerätehaus waren sich die Führungskräfte einig, dass die Zusammenarbeit der einzelnen Einheiten gut funktioniert hat. Gleichzeitig war es wichtig, sich nochmal intensiv mit der Anwendung der vorhandenen Ausrüstung zu beschäftigen. Eine Wiederholung im nächsten Jahr mit einem anderen Einsatzszenario und Ort war der Wunsch der Aktiven.